Die Vorteile von Kompressionsstrümpfen beim Sport
11. Oktober 2024
Hast du schon einmal versucht, mit Kompressionsstrümpfen zu laufen? Seit einigen Jahren werden Kompressionsstrümpfe bei Läufern aller Art und für alle Distanzen immer beliebter.
Kompressionsstrümpfe wurden ursprünglich für die Behandlung medizinischer Beschwerden wie zum Beispiel tiefer Venenthrombosen entwickelt. Inzwischen werden sie von vielen Läufern verwendet, die damit echte Vorteile in Bezug auf Performance, Komfort und Regeneration erreichen konnten.
Hier erfährst du mehr über Kompressionssocken zum Laufen, wie sie funktionieren und welche Vorteile sie haben.
Was sind Kompressionsstrümpfe zum Laufen?
Lauf-Kompressionsstrümpfe sind knielange, elastische Socken oder Stulpen. Sie enthalten Kompressionseinsätze und Gummibänder, die Druck auf deine Wadenmuskeln ausüben.
Es gibt zwei Arten von Kompressionsstrümpfen zum Laufen:
Kompressionsstrümpfe: Diese Socken werden über den Füßen getragen, bedecken das Sprunggelenk und reichen bis zum Knie. Sie üben Druck auf deine Wadenmuskeln aus und bieten eine integrierte Polsterung und andere typische Eigenschaften von Laufsocken.
Kompressionsmanschetten: Kompressionsmanschetten reichen vom Knöchel bis zum Knie und lassen den Fuß frei. Dadurch kannst du auch deine normalen Laufsocken tragen.
Wozu dienen Kompressionsstrümpfe beim Laufen?
Das Tragen von Kompressionsstrümpfen beim Laufen soll Muskelkater reduzieren, die Regeneration beschleunigen und sogar das Verletzungsrisiko senken.
Um die Gründe für das Tragen von Kompressionsstrümpfen beim Laufen zu verstehen, hilft es, sich vor Augen zu führen, was beim Laufen mit deinem Körper passiert:
Beim Training pumpt dein Herz sauerstoffreiches Blut in deine Beinmuskulatur.
Wenn deine Muskeln den Sauerstoff verbraucht haben, werden Kohlendioxid und andere Abfallstoffe zurück in deine Venen transportiert.
In deinen Beinen zieht die Muskelpumpe deine Venen zusammen, um das Blut zurück zum Herzen zu pumpen.
Das Herz pumpt es dann in die Lunge, um die Abfallstoffe loszuwerden und mehr Sauerstoff aufzunehmen.
Das Prinzip der Kompressionsstrümpfe beim Laufen ist, dass sie die Venen in deinen Beinen zusammendrücken. Indem sich deine Venen verengen, fließt das Blut schneller aus deinen Beinen heraus und zurück zu deinem Herz. Dadurch werden Abfallprodukte schneller aus deinen Beinen ausgeleitet.
Noch mehr zum Thema: Wie wirkt sich Laufen auf deinen Körper aus?
Welche Vorteile haben Kompressionsstrümpfe beim Laufen?
Kompressionsstrümpfe für Läufer tragen dazu bei, dass das Blut beim Training schneller aus den Beinen fließt. Eine Metaanalyse, bei der mehrere wissenschaftliche Studien ausgewertet wurden, identifizierte mehrere Vorteile von Laufkompressionsstrümpfen:
Effizientere Sauerstoffversorgung
Da deine Muskelpumpe bei der schnelleren Rückführung des Blutes zum Herzen unterstützt wird, kann deine Lunge dein Blut auch schneller wieder mit Sauerstoff anreichern. So gelangt mehr sauerstoffreiches Blut in deine Beinmuskeln.
Schnellere Laktatabfuhr
Laktat, das von Läufern oft als Milchsäure bezeichnet wird, ist ein Nebenprodukt der chemischen Reaktionen, die zur Energiegewinnung in deinen Muskeln ablaufen. Das Laufen in Kompressionsstrümpfen verengt die Venen in deinen Beinen, sodass diese Abfallprodukte schneller aus deinen Muskeln abgeleitet werden.
Weniger Muskelkater
Das Laufen in Kompressionsstrümpfen stützt deine Wadenmuskulatur, wodurch der Muskel weniger stark erschüttert wird. Die Metaanalyse kam zu dem Schluss, dass das Gefühl von Muskelkater durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen beim Laufen deutlich geringer ist.
Schnellere Regeneration
Eine andere Studie fand heraus, dass Marathonläufer, die Laufsocken tragen, sich nach dem Rennen schneller erholen und daher schneller wieder ins Training einsteigen können.
Mögliche Verringerung des Risikos bestimmter Verletzungen
Untersuchungen deuten auch darauf hin, dass Kompressionsstrümpfe zum Laufen dazu beitragen können, das Risiko für bestimmte Laufverletzungen zu verringern. Eine Studie ergab zum Beispiel, dass Langstreckenläufer, die Kompressionsstrümpfe tragen, ein besseres Gefühl für ihre Sprunggelenke haben als diejenigen, die keine Kompressionsstrümpfe tragen, was zur Vermeidung von Verletzungen beitragen könnte.
Marathonläufer können aufgrund von Durchblutungsstörungen manchmal Darmbeschwerden erleiden. Laut einer Studie haben Menschen, die beim Laufen Kompressionsstrümpfe tragen, ein geringeres Risiko für derartige Folgen, da die Strümpfe die Durchblutung im Körper verbessern.
Verwandtes Thema: Welche Vorteile hat Kompressionskleidung?
Die wichtigsten Vorteile von Kompressionsstrümpfen beim Laufen
Neben den oben beschriebenen Forschungsergebnissen tragen Läufer auch aus anderen Gründen Kompressionsstrümpfe:
Sie bieten zusätzlichen Schutz und Wärme bei kaltem Wetter.
Einige Kompressionsstrümpfe für Läufer sind mit reflektierenden Eigenschaften ausgestattet, damit Autofahrer dich besser sehen können, wenn du in Straßennähe läufst.
Manche Läufer schätzen das Tragegefühl der Laufsocken, was sich positiv auf ihre psychische Verfassung auswirken kann.
Ist es sicher, in Kompressionsstrümpfen zu laufen?
Ja, generell ist es völlig sicher, in Kompressionsstrümpfen zu laufen. Wer gesund ist, sollte keine Probleme haben, in dieser Art von Kleidung zu trainieren.
Trotzdem sollten Menschen mit bestimmten Erkrankungen das Tragen von Kompressionsstrümpfen beim Laufen vermeiden oder sich vorher ärztlich beraten lassen. Dazu gehören:
Empfindliche Haut.
Hautentzündungen.
Rissige oder verletzte Haut.
Herzerkrankungen.
Angeschwollene Beine.
Kreislaufprobleme.
Diabetes.
Wie lange sollte man Kompressionsstrümpfe beim Laufen tragen?
Kompressionsstrümpfe eignen sich für Läufer aller Distanzen – von Sprints über 5 km-Läufe bis hin zu Marathons und darüber hinaus. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen ist nicht an eine bestimmte Distanz gebunden, es liegt also wirklich an dir.
Wie du die besten Kompressionsstrümpfe zum Laufen findest
Wenn du den Kauf von Kompressionsstrümpfen in Erwägung ziehst, gibt es ein paar wichtige Punkte, die du beachten solltest:
Laufe nicht in medizinischen Kompressionsstrümpfen
Kompressionsstrümpfe wurden ursprünglich zur Behandlung medizinischer Beschwerden wie z. B. tiefer Venenthrombosen entwickelt. Deshalb findest du sie auch in Apotheken, Sanitätshäusern und sogar in Kaufhäusern. Medizinische Kompressionsstrümpfe sind jedoch speziell für die Behandlung spezifischer Krankheitsbilder gedacht und eignen sich nicht für den Sport:
Sie sind möglicherweise zu eng, um Sport zu treiben.
Sie sind nicht für intensive Bewegungen ausgelegt und könnten daher verrutschen.
Sie sind möglicherweise nicht atmungsaktiv genug für deine Haut.
Wähle atmungsaktive Materialien
Die besten Kompressionsstrümpfe zum Joggen werden aus atmungsaktiven, schweißableitenden Materialien hergestellt. So können Feuchtigkeit und Wärme aus der Socke entweichen, wodurch ein unangenehmer Tragekomfort und Reibungen vermieden werden.
Finde durch Experimentieren die richtige Kompressionsstufe für dich
Kompressionsstrümpfe zum Laufen gibt es in verschiedenen Festigkeitsstufen. Wenn du noch nie mit Kompressionsstrümpfen gelaufen bist, solltest du vielleicht mehrere Paare bestellen, um die für dich passende Ausführung und Festigkeit zu finden. Manchen reichen schon relativ flexible Kniestrümpfe aus. Andere wiederum bevorzugen festere Kompressionsstrümpfe.
Die besten Materialien für Kompressionsstrümpfe
Kompressionsstrümpfe für Läufer können aus verschiedenen Materialien bestehen, unter anderem aus Elasthan, Polyester und Polyamid. Kompressionsstrümpfe sind in der Regel aus atmungsaktiven Strickmischungen hergestellt, die für eine gute Luftzirkulation sorgen und Überhitzung verhindern. Durch den Einsatz synthetischer Stoffe wird der Schweiß nicht vom Gewebe absorbiert, sondern wird an die Außenseite der Socke geleitet, wo er verdunsten kann. Dadurch fühlen sich deine Socken nicht schwer oder feucht an.
Lohnen sich Kompressionsstrümpfe beim Laufen?
Wie bei jeder anderen Kompressionskleidung herrscht auch über die Wirksamkeit von Kompressionsstrümpfen beim Laufsport eine gewisse Uneinigkeit. Lohnen sich Kompressionsstrümpfe für das Laufen also? Letztendlich hängt das davon ab, warum du sie trägst.
In der oben erwähnten Metaanalyse von Studien zu Laufkompressionsstrümpfen stellten die Forscher fest, dass sie in bestimmten Bereichen keine nennenswerten Vorteile bringen:
Laufleistung: Es gibt keine Hinweise darauf, dass das Tragen von Kompressionsstrümpfen die Laufzeiten bei Sprints, 5 km- und 10 km-Läufen, Trailrunning, Marathons oder Halbmarathons verbessert. Dennoch wirken sie sich auch nicht negativ auf die Performance aus.
Zentrale physiologische Messwerte: Kompressionsstrümpfe scheinen sich nicht signifikant auf verschiedene physiologische Messgrößen für die Fitness wie Sauerstoffaufnahme, Blutgaskinetik, Herzfrequenz oder Herzleistung auszuwirken. Gleichzeitig scheinen sie aber auch keinen negativen Einfluss auf diese Kennzahlen zu haben.
Fähigkeit, nach dem Laufen körperliche Aufgaben auszuführen: Ein Zeichen für die allgemeine Fitness deines Körpers ist es, wenn du nach dem Ausdauertraining noch in der Lage bist, körperliche Aufgaben auszuführen. Auch hier scheinen Kompressionsstrümpfe keine nennenswerte Wirkung zu haben.
Es wird also deutlich, dass Kompressionsstrümpfe nicht in allen Leistungsbereichen einen Unterschied machen können. Es gibt jedoch auch keine Anhaltspunkte für negative Folgen bei Läufern. Außerdem profitierst du von vielen der anderen Vorteile von Laufkompressionsstrümpfen, wie sie oben beschrieben wurden.
Laufen mit Kompressionsstrümpfen im Vergleich zu normalen Socken
Wie schneidet das Laufen in Kompressionsstrümpfen nun also im Vergleich zum Laufen in normalen Sportsocken ab? Letztendlich haben beide Arten von Socken ihre Vorteile für Läufer. Wie bei Kompressionskleidung im Allgemeinen ist es wirklich eine Frage des Komforts und des persönlichen Geschmacks. Dies sind jedoch einige der Unterschiede:
Laufen in Kompressionsstrümpfen
Hier findest du einige der Vorteile und Nachteile beim Laufen in Kompressionsstrümpfen.
Die Vorteile des Laufens in Kompressionsstrümpfen
Folgende Gründe sprechen für das Tragen von Kompressionsstrümpfen beim Laufen:
Weniger Muskelkater.
Schnellere Sauerstoffversorgung.
Schnellere Ausleitung von Laktat und anderen Abfallprodukten aus deinen Beinen.
Möglicherweise geringeres Verletzungsrisiko.
Mögliche Reduzierung von Muskelerschütterungen.
Die Nachteile des Laufens in Kompressionsstrümpfen
Manche Menschen finden das Laufen in Kompressionsstrümpfen ungeeignet, und zwar aus folgenden Gründen:
Die Socken können sich unangenehm eng anfühlen – besonders bei Menschen mit kräftigen Wadenmuskeln.
Das An- und Ausziehen kann ein bisschen schwieriger sein.
Sie bringen möglicherweise nur begrenzte Vorteile.
Laufen in regulären Sportsocken
Hier findest du einige der Vorteile und Nachteile beim Laufen in regulären Sportsocken.
Die Vorteile des Laufens in regulären Sportsocken
Dies sind die wichtigsten Gründe, sich für normale Sportsocken zu entscheiden:
Sie sind an der Sohle gedämpft.
Besonders bei warmem Wetter bieten Knöchel- oder Crew-Socken eine optimale Luftzirkulation am Unterschenkel.
Bestens geeignet für die Bedürfnisse von Freizeitläufern.
Ideal für alle, die beim Training keine starken Wadenkrämpfe oder Muskelkater nach dem Sport haben.
Die Nachteile des Laufens in regulären Sportsocken
Manche brauchen mehr Unterstützung, als normale Sportsocken bieten können:
Wer beim Laufen starke Muskelschmerzen verspürt, dem bieten Knöchel- oder Crew-Socken möglicherweise nicht genug Halt.
Wenn du nach dem Laufen oft das Gefühl hast, dass deine Wadenmuskeln sehr schmerzhaft sind, solltest du lieber Kompressionsstrümpfe tragen.
Niedrig geschnittene Sportsocken bieten weniger Schutz vor kalter Luft, Wind und Regen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Kompressionsstrümpfe beim Laufen
Du bist dir unsicher, ob du mit Kompressionsstrümpfen laufen solltest? Hier findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Kompressionsstrümpfe für den Laufsport.
Kann man mit Kompressionsstrümpfen laufen?
Du kannst in Kompressionsstrümpfen laufen, die speziell für den Sport entwickelt wurden. In medizinischen Kompressionsstrümpfen solltest du nicht laufen.
Helfen Kompressionsstrümpfe gegen Wadenschmerzen und Schienbeinkantensyndrom beim Laufen?
Ja, Kompressionsstrümpfe können dabei helfen, Schwellungen in deinen Waden und Schienbeinen zu verhindern oder zu lindern. Dadurch kannst du Wadenschmerzen und das Schienbeinkantensyndrom besser in den Griff bekommen.
Soll ich Kompressionsstrümpfe schon beim Training tragen oder erst am Wettkampftag?
Wenn du für einen großen Lauf trainierst, wie zum Beispiel einen Marathon, solltest du auch in deinen Kompressionsstrümpfen trainieren. Es ist nicht ratsam, sie erst am Wettkampftag zu tragen. Du musst dich erst an das Tragegefühl gewöhnen, um zu entscheiden, ob sie für dich geeignet sind. Wenn du sie ohne Erfahrung am Wettkampftag trägst, kann dich das unnötig ablenken.
Beeinflussen Kompressionsstrümpfe meine Laufform oder meinen Laufstil?
Es deutet nichts darauf hin, dass das Tragen von Kompressionsstrümpfen beim Laufen die Laufform oder den Laufstil beeinflusst.
Kann ich auch bei heißem Wetter mit Kompressionsstrümpfen laufen?
Ja, Kompressionsstrümpfe, die speziell für den Laufsport entwickelt wurden, bestehen aus atmungsaktiven, schweißableitenden Materialien, die eine Überhitzung beim Tragen von knielangen Socken verhindern.
Probiere Kompressionsstrümpfe zum Laufen aus
Wenn du nach großen Läufen Muskelkater hast oder unter verkrampften Waden leidest, kannst du deine Läufe mit Kompressionsstrümpfen angenehmer gestalten. Bei ASICS haben wir eine Vielzahl von Kompressionsstrümpfen für das Laufen für Herren und Damen sowie Kompressionsmanschetten für die Wade entwickelt. Probiere heute noch unsere Kompressionsstrümpfe für den Laufsport aus.